Musik

Ivy Quainoo überzeugt bei Tourneeauftakt in Bielefeld

Wildfires Tour 2014


(Quelle: Mario Graß)
GDN - Am Freitag startete Ivy Quainoo in Bielefeld ihre Deutschlandtournee. Mit einer hervorragenden Begleitband, die für einen überraschend rockigen Sound sorgte, und vielen Songs aus ihrem aktuellen Album, konnte sie ihr Publikum begeistern. Vor dem Konzert stand sie mir für ein Interview zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Voice of Germany-Gewinnerin und Echopreisträgerin Ivy Quainoo ihr zweites Album (“Wildfires“), das sie nun auf einer Clubtour ihrem Publikum live präsentiert. Mit den 13 abwechslungsreichen Songs des Albums, unterstreicht Ivy ihr musikalisches Talent und kann sich qualitativ, im Vergleich zu ihrem Debutalbum (“Ivy“), noch steigern. Der Tourauftakt erfolgte im Bielefelder Ringlokschuppen.
Gelungener Tourneestart für Valentina
Quelle: Mario Graß
Als Vorband präsentierte sich zunächst die aus Kasachstan stammende Valentina dem Publikum. Im Alter von 16 Jahren begann sie damit, ihre ersten eigenen Songs zu schreiben. Im vergangenen Jahr konnte sie diese Fähigkeiten, als Stipendiatin, während eines Kurses an einer Songwriter Akademie in Tübingen, weiter ausbauen. Nun startet sie, als Support für Ivy Quainoo, zur ersten Tournee ihres Lebens. Die sympathische, etwas schüchtern wirkende, Sängerin, wusste in Bielefeld zu überzeugen. Mit ihrer angenehmen Stimme und gefühlvollen Songs, kam sie beim Publikum sehr gut an und wurde mit viel Applaus bedacht, bevor der Hauptact die Bühne betrat.
Eine sympathische Ivy Quainoo beim Interview
Quelle: Mario Graß
Als ich im Verlaufe des Nachmittags Ivy Quainoo getroffen habe, wirkte diese noch ausgesprochen entspannt, war sich aber bereits sicher: “Kurz vor dem Auftritt wird das Lampenfiber schon kommen. Vor allem weil heute der Tourauftakt ist. Beim ersten Konzert ist die Aufregung natürlich besonders groß.“ Doch davon war nichts zu spüren, als die 21jährige, mit einem gefühlvoll vorgetragenen “300 Years“, aus ihrem aktuellen Album, das Konzert eröffnete.
Auf die Setlist, und die mittlerweile größere Auswahl an Songs angesprochen, bemerkte Ivy: “Eigentlich ist die Auswahl zwar schon größer, aber mit dem zweiten Album habe ich mich natürlich auch vom ersten ein Stück entfernt.“ Lachend fügt sie hinzu: “Da finde ich jetzt auch nicht mehr jeden Song so toll.“ Und so bildeten die Stücke des aktuellen Albums, das fast komplett gespielt wurde, das Herzstück der Setlist. Selbstverständlich fehlten aber auch Songs wie “Glass Houses“ oder das Florine & The Machine-Cover “Shake it out“, mit dem Ivy beim Finale von “Voice of Germany“ begeisterte, nicht.
Auch über die Arbeit am aktuellen Album sprach ich mit der Sängerin. “Ich konnte viel mehr mitarbeiten, mitschreiben und mitentscheiden. Das durfte ich beim ersten Album zwar auch, aber das wurde so schnell produziert, da war vielleicht auch nicht jede Entscheidung zweimal durchdacht. Dieses mal hatten wir viel Zeit und deshalb kam da auch das gute Ergebnis raus.“ Bei fast allen Songs des aktuellen Albums wird Ivy als Co-Autorin genannt. “Das war mir ganz wichtig. Ich habe vorher noch nicht so viel geschrieben. Das war für mich neu. Aber ich wollte mich da unbedingt mal ausprobieren. Es ist natürlich toll, sich da selbst einzubringen, über eigene Gefühle und Erlebnisse zu schreiben.“
Joh Weisgerber
Quelle: Mario Graß
Ihre Begleitband “The Ruffcats“, sorgte für einen überraschend rockigen Sound, den manch einer - wie ich Publikumsreaktionen entnehmen konnte - einer Castingshowsiegerin gar nicht zugetraut hätte. Die Besetzung ist, mit einem Drummer, Gitarristen, Bassisten und Keyboarder, recht klassisch, doch bereits am Nachmittag kündigte Ivy an: “Die haben eine Menge Instrumente dabei. Die Songs auf dem Album haben so viele verschiedene Sounds, die mit einer klassischen Band so gar nicht umsetzbar wären, deswegen haben wir uns da ein bisschen was einfallen lassen.“ Insbesondere Bassist Joh Weisgerber konnte mit Samplern und Synthies, Songs wie “Walk Man“ oder “Dancing Dynamite“ eine beachtliche Vielfalt verleihen.
Dem Publikum in Bielefeld war Ivy natürlich in erster Linie aus der “Voice of Germany“-Show bekannt. Kurz nach ihrem damaligen Sieg wurde Ivy in einem Interview gefragt, was sich auf keinen Fall verändern solle. “Ich selbst“, hatte sie geantwortet. Ich fragte sie, ob das gelungen sei. “Ja. Wobei das natürlich auch relativ ist. Ich bin jetzt 21 und werde mich natürlich auch noch verändern. Aber die grundsätzlichen Sachen, das heißt, der Freundeskreis und die Familie, da hat sich nichts verändert. Das habe ich, denke ich, ganz gut hingekriegt. Ich bin da ganz bodenständig geblieben.“
Ivy mit ihrer Schwester Sharonda
Quelle: Mario Graß
Auf die Rolle ihrer Schwester, die in jedem Booklet liebevoll erwähnt wird, angesprochen, bestätigt Ivy: “Ja - die spielt eine große Rolle in meinem Leben. Die ist auch mit auf der Bühne, als Backgroundsängerin. Wir haben früher immer zusammen gesungen. Aber sie möchte das nicht zu ihrem Hauptberuf machen. Aber für mich ist es schon wichtig, dass sie dabei ist.“
Zum Konzertfinale präsentierte Ivy ihren Siegertitel aus dem Jahr 2012 “Do you like what you see“ und “Wildfires“, um nach kräftigem Applaus den Abend, mit “You don´t know me now“ und “You got me“ als Zugabe, zu beschließen. Das sichtlich zufriedene Publikum hat ein unterhaltsames Konzert, mit einer großartigen Sängerin, die hoffentlich weiter ihren Weg gehen wird, und einer hervorragenden Band erlebt.
Quelle: Mario Graß
Nach der Tour plant Ivy, bereits mit der Arbeit an ihrem dritten Album zu beginnen. “Da gibt es zwar jetzt noch keinen konkreten Plan, innerhalb einer bestimmten Zeit ein Album fertig zu haben“¦ ich will einfach schon mal anfangen Songs zu sammeln. Aber jetzt konzentriere ich mich erst mal auf die Tour.“ Diese wird sie bis Ende Januar quer durch Deutschland führen. Die vollständigen Tourneedaten sind unter www.tickethall.de/ivy_quainoo zu finden.

weitere Informationen: https://www.ivyquainoo.de

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.