Kultur

Förderpreis für Gotaute Kalmataviciute, Hansung Yoo und Philipp Rosendahl

Preisverleihung am Staatstheater Kassel

GDN - Die Fördergesellschaft Staatstheater Kassel hat drei junge Künstler mit dem jährlich vergebenen Förderpreis geehrt: Der Nachwuchspreis ging an die Tänzerin Gotaute Kalmataviciute und den Bariton Hansung Yoo. Ein neu ins Leben gerufener Sonderpreis ging an den Regisseur Philipp Rosendahl.
Die 1992 in Litauen geborene Tänzerin Gotaute Kalmataviciute zeichnet sich durch eine extreme Körperlichkeit in der Bewegung aus, die allerdings immer intellektuell reflektiert ist, durch eine Art “kontrollierte Ekstase“, die großen persönlichen Einsatz und hohe Professionalität erfordert.
Gotaute Kalmataviciute tanzte schon als Kind am Kaunas Dance Theatre Aura. Tanzdirektor Johannes Wieland fiel ihre Begabung bereits vor sieben Jahren - noch vor ihrer Tanzausbildung - im Rahmen eines Castings auf. 2014/15 holte er sie als Gast ans Staatstheater Kassel, wo sie seit dem Sommer 2015 fest engagiert ist. Zurzeit ist sie in dem Doppelabend “Erzengel“ zu sehen.
Der 31-jährige Hansung Yoo, der seit 2013/14 zum Musiktheaterensemble des Staatstheaters Kassel gehört, hat bereits mehrere Preise gewonnen, u. a. 2015 den 3. Preis beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in St. Petersburg. Der junge Bariton hat erhebliches darstellerisches, auch komisches Talent, vor allem aber eine außergewöhnliche schöne Stimme und dazu eine herausragende sängerische Begabung. Zuletzt beeindruckte er Publikum und Presse mit einer Interpretation des Tanzlieds des Pierrot in Korngolds “Die tote Stadt“, die ohne Übertreibung als Welt-Niveau bezeichnet werden kann. Hansung Yoo studierte Gesang an der National University in seiner Heimat Südkorea und anschließend an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
Philipp Rosendahl, 1990 in Düsseldorf geboren, hat nach seiner Zeit als Regieassistent gleich mit seinen ersten beiden Inszenierungen eine außergewöhnliche Begabung gezeigt: Virtuos hat er in seiner “Tschick“-Inszenierung die Romanvorlage in Bewegung gesetzt und mit Theatermitteln einen Sog erzeugt, der die Nöte, Sehnsüchte und Schwindel der Jugend sinnlich erfahrbar macht.
Mit Elfriede Jelineks “Die Schutzbefohlenen“ gelang ihm ein politisch bewegender Abend, der das komplexe und brisante Thema mit einem heiteren Ernst anpackt und so auch Menschen erreicht, die Jelinek sonst eher skeptisch gegenüber stehen. Seine dritte Arbeit am Staatstheater Kassel, das Theater-Jugendorchester-Projekt “Tom Sawyer“, hat am 2. Juli Premiere. Philipp Rosendahl kam nach seinem Schauspielstudium in New York als Regieassistent ans Staatstheater Kassel, wo er ab der nächsten Spielzeit fester Hausregisseur ist.
Der Nachwuchspreis ist ein Jury-Preis, der seit 2005 von der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel vergeben wird. Mitglieder der Jury sind Michael Volk, (Chefdramaturg, Vorsitzender), Bettina Fraschke (Kulturredaktion HNA), Hans-Dieter Müller (Vorsitzender der FG), Claus Peter Müller von der Grün (Redakteur der FAZ) und Eberhard Rothkegel (Initiator des Preises).
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.